Klezmertanz

»Klezmer-Musik ist Musik, die tanzt, singt, die Freude und Trauer des Lebens zum Ausdruck bringt. Eine Musik, so fruchtbar und vielfältig wie die osteuropäische jiddische Kultur, aus der sie entstanden ist. Sie ist ein Spiegel, der den Einfluss rumänischer, ukrainischer, polnischer, russischer, ungarischer, griechischer und türkischer Sensibilität auf die jüdische Imagination wiedererkennen lässt.« (Haskala).

Klezmermusik ist also ursprünglich die Musik des Tanzes und des Festes. Seit dem 15. Jahrhundert spielten die osteuropäischen Klezmorim auf Hochzeiten, Geburtstagen oder Erntefesten sowie auf verschiedenen religiösen Festen der jüdischen Gemeinden. Die Zermeonien zum jüdischen Hochzeitsfest, die zwei Wochen lang andauerten, waren sicher die beeindruckendsten Anlässe. Die Tänze sind meist lebhaft und fröhlich, was sich in dem Wort "Freylekh" widerspiegelt. Sie konnten aber auch ruhigen Charakter haben wie die Hora, die z.B. gespielt wurde, um die Brautgesellschaft nach der Hochzeit auf der Straße nach Hause zu begleiten.

Die Melodien mischten sich zunehmend mit der Tradition der Volksmusik und Bauerntänze aus den Ländern und Regionen, in denen die Klezmorim wirkten. So finden wir bald neben dem traditionellen jüdischen Repertoire auch Volkstanzweisen aus den südosteuropäischen Ländern, in denen die Klezmorim lebten, so aus Rumänien, aus der Ukraine, Ungarn oder Bulgarien.

  • Zum ursprünglich jüdischen Tanzrepertoire zählen:
    Freylekh, Khusidl, Nign, Sher.
  • Hinzugewonnen, vorwiegend aus der Volksmusik des südöstlichen Europa, sind z.B.:
    Bulgar, Doina, Honga, Hora, Kolomeyke, Patsh Tantz, Sirba, Skotshne, Terkish.

Anmerkung:
Dieser Überblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit im Sinne von "So isses". Ein "lebendes" Repertoire wie das der Klezmermusik und der Klezmertänze, das in Zusammenhang mit den Einflüssen zu sehen ist, in deren Umfeld es entstanden ist, lässt sich nicht wirklich "katalogisieren". Dadurch wird gerade die Vielseitigkeit dieser Musik deutlich.